Montag, 5. August. Der Skipper meint, so wie sich die Dinge gestalten, werden wir niemals aus dem Kanal herausfinden. Weil alles so schön ist, kommen wir nicht voran. Aus Karlsborg allerdings wollen und kommen wir schnell wieder weg, wegen dem Karl seiner Festung, an deren Fuß wir genächtigt haben. Eine mächtige Angelegenheit zur Verteidigung. Neunzig Jahre wurde an dem Ding gebaut, und als es im Jahre 1909 endlich fertiggestellt war, war es hoffnungslos veraltet. Wir bunkern ein bisschen flüssige Schmerzmittel im Systembolaget und kehren dann der Garnisonsstadt den Rücken. Ist nicht so unser Ding. Wer wird Soldat, damals, heute? Und unter welchen Umständen? Von zwangsrekrutiert über eitle Unwissenheit bis Überzeugungstäter sind wohl alle Gründe denkbar. Bei dem Thema fällt der LF ein, dass sie noch immer nicht "Wir ertrunkenen" gelesen hat, das eigentlich mit auf die Reise sollte.
Die Einfahrt in den Viken, bevor er seinen dicken Haken nach Süden schlägt, ist zauberhaft; eine Naturlandschaft, die mit Kulturlandschaft verbunden wurde. Schären mit bemoosten Säumen, Schilfgürtel, Steinwälle von insgesamt mehreren hundert Metern Länge markieren die Durchfahrten. Der Viken fühlt sich an, als wäre er 91,8m über dem Meeresspiegel. Und das ist er auch! Wir haben den höchsten Punkt der Kanalfahrt erreicht, passieren die engste Stelle und die erste Schleuse abwärts, 30cm, von denen wir nichts merken. Wie das eben mit 30 Zentimetern so iss.
Vassbacken wird kein Sehnsuchtsort. Plantschende, schreiende Kinder, Wohnwagen und begrabene Hunde. 18:00 Schicht im Schacht.
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