Sonntag, 11. August 2013

Abwärts — Vassbacken nach Sjötorp (Varvbassängen)



Dienstag, 6. August. Nach ein paar unumgänglichen profanen Tätigkeiten wie im- Kühlschrank-übergelaufene-Rahmsausce-aufwischen, eingeweichte Backformen schrubben und Wäsche aus dem Trockner einsammeln machen wir uns auf den Weg. Der Kanal ist gesäumt von Landwirtschaft, Gerstenfeldern mit Knicks, mittenmang Häuschen, die zum Schutz vor dem Wind eng von Bäumen umschlossen sind. Dann wieder Laub- und Nadelbäume, einige Riesentannen. Schafe liegen um den Stamm eines mächtigen Exemplars herum und lecken ihm Moos vom Fuß. Dann wieder Kuhweiden. Der Wind kommt heute sehr böig von allen Seiten, auch in den Schleusen. Zwar ist das Abwärtsschleusen viel entspannter als aufwärts, aber mit dem Wind aus allen Richtungen mit Böen der Stärke 5-6 Bft, den Leinen, deren Länge man mal braucht, dann wieder nicht, und den anderen Schiffen, auf die man vorn und seitlich stoßen kann in den engen Kammern, sind wir ausreichend herausgefordert. Kurz vor Ankunft in Sjötorp zwingen uns gleich zwei Gewitter hintereinander, im östlicheren der beiden Häfen zu bleiben. Schon in der letzten Schleuse beginnt es zu regnen, Donnergrollen verbreitet Hektik und fördert den Wunsch, endlich anzukommen. Nach dem ersten Gewitter tunken wir uns kurz, bevor das nächste sich über uns ergießt. Das Wetter spielt mit uns den "Master and Servant"-Drill durch: "Anziehen!" "Ausziehen!" "Leine dicht holen!" "Leine fieren!" "Strom legen!" "Stromkabel rausziehen!" usw. Nach einem ganzen Tag Schleuserei, abwärts oder nicht, sind wir rechtschaffen müde. Beim Sonnenuntergang steht eine dunkle Wolkenwand so massiv vor dem Horizont, dass die Sonne nur noch einen dünnen Silberstreifen auf die Oberkante zeichnen kann. 

Und sonst:
- Ins Mat-Rum-Pub Hotelrestaurant gehen wir nicht zum Abendbrot, denn dort im Souterain sitzen "Frauen mit Frisuren",die erfahrungsgemäß zu alt für uns sind... 

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