Samstag, 6. Juli 2013

Königliche Sommerresidenz — Kalmar nach Borgholm

Samstag, 6. Juli 2013
Das mit der Polarexpedition hat sich erstmal erledigt, bei 22°C Lufttemperatur um 10:00, Wassertemperatur 19°C und strahlender Sonne. Laut dem Tankwart, der unseren Diesel auffüllt, sind dies jetzt die ersten warmen Tage in der Gegend. Das Baro steht bei 1028 hPa. Da wird sich wohl ein Hoch durchgesetzt haben. Wir machen uns auf den kurzen Weg nach Borgholm, wo im Sommer der König mit seiner Familie residiert. Zunächst tuckern wir (7kn Wind aus S, Kurs 30°), am frühen Nachmittag bekommen wir für das letzte Stündchen noch einen schönen Am Wind Kurs geschenkt, wahrscheinlich dank eines lokalen Tiefs über Land von der Hitze des Tages. Mit 7kn laufen wir jetzt genauso schnell, wie der Wind weht. Die Schlossruine ist schon etwa 10sm weit gut zu erkennen. Der Hafen wird dominiert von einem weißen Hotelklotz; viele freie Heckbojen, trotz des exorbitanten Wetters und der Tatsache, dass wir Wochenende haben. Wo sind die Schweden hin? Vielleicht wie viele deutsche und dänische Segler vom schlechten Wetter abgeschreckt und nach "Malle" oder auf die Seychellen ausgewichen...Uns soll das recht sein.

Drove ma Chevvy to the levy...
Atmosphärisch wird der Hafen geprägt von Angeboten für die tausenden Touristen, die herkommen, um dieselbe Luft zu atmen wir der König. Buden, Musik, billiger Zauber für die Massen. Der Ort selbst versprüht den Charme eines DIN A4-formatigen Millimeterpapiers. Wir nehmen einen KaffeeTee bei Ebba's Cafè, das uns der Skipper von der Pogo empfohlen hat. Auch hier bleiben Fragen offen, was die Stimmigkeit der Atmosphäre angeht: Das gesamte Lokal ist dicht an dicht mit Fotos von Hollywoodschauspielern behängt. Was machen die da? Waren die alle mal hier auf Urlaub? Zum TeeKaffee suchen wir uns einen mürben Keks aus
Lecker No name Keks
, von dem niemand weiß, wie er heißt, nicht mal die Kellnerinnen! Im Garten steht ne militärisch graue Telefonzelle
mit einem Münztelefon von der Sorte, deren schwarze Hörer locker als Bizepstrainingsgerät qualifizieren, so schwer.

Zum Abendbrot grillen wir den Lachs von dem netten Fischmann in der Salu Hallen von Kalmar. Vorspeise: Räkor in Knoblauchöl. Nachtisch: Erdbeeren. Im Gegenlicht der untergegangenen Sonne erkennen wir "die Janusköpfigkeit der Enten."
"Die Janusköpfigkeit der Enten" 

Besonderheiten des Tages:
- laut Tankwart im Hafen von Kalmar nennen die Schweden den Göta Kanal (durch den wir evtl. zurückfahren) "divorce channel"
- Um 13:15 lauten Lufttemperatur, Geschwindigkeit und Alkoholgehalt von Prips Bla gleich: 27° / 2,7kn / %
- um 19:10 ist Anbaden (nur für Skipper)




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