Donnerstag, 11. Juli
Zum Aufwachen ein fröhliches Grau. Der junge Hafenmeister ist genervt. Viel zu tun, und der Wind scheint ihn zu stressen. Wir überlegen, was mir wollen. Bleiben und radeln oder einen kleinen Schlag nach Norden machen? Gegen Nachmittag soll der Wind auf E drehen. Bislang kommt er genau aus der Richtung, in die wir wollen, mit 16 Knoten aus NE. Wir entscheiden uns für Aufbruch: bloß nich anwachsen.
Der Skipper, der sprichwörtlich immer weiß wo er ist und wo es langgeht, muss heute sehr lange auf die Seekarten kucken, bevor er Ansage macht, wohin die Rudergängerin steuern soll.
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On the rocks ist hier kein Getränkeserviervorschlag |
Teilweise gehen mehrere Fahrwasser sternförmig von einem Gebiet aus, und man sieht ein Verwirrspiel von Tonnen. Selten erkennt man eindeutig, wo das Fahrwasser langgeht. Na ja, soll ja auch nich langweilig werden. "Draußen" geht es erstmal gegen Wind und Welle, 1-1,5m. Die See ist hier nahe der Skären nur 10, 12m tief, nach starkem Wind bilden sich Grundseen. Bezaubernd hingegen das innere Skärenfahrwasser. Hier gibt es keine Welle, auch wenns draußen noch so kachelt. Und es liegen wieder sehr sympathische Fabelwesen rum, z.B. ein kurzschnauziger und kurzschwänziger Dino und natürlich die eine oder andere "Jungfru". Wo es geht, lassen wir Heinz, unseren Motor, schweigen und gleiten unter Fock durch die Märchenwelt, wo einem die geräucherten Lachse förmlich in den Mund fliegen.

Wieder mischt sich Lilienduft unter den harzigwürzigen Kieferngeruch. Haben die Schweden das Jahr der Lilie ausgerufen? Einsame Hütten auf einsamen Schären mit Privatanleger. Und dann Flatvarp: hier hängen wir in einer Zeitschleife.
Der Skipper hüpft gleich mal ins Wasser, rüstet dann das Dingi und geht noch ein bisschen spielen. Zum Abendessen kommt er freiwillig wieder.
Und sonst:
- Asvikelandet ist eines der größten Naturschutzgebiete Schwedens
- eine heiß augespülte Vorratsdose aus Plastik, um den schlechten Geruch des lange verschlossenen Innenraums los zu werden, ergibt einen ekligen schleimigen Film. Segen und Fluch liegen beim Thema Plastik sehr eng beieinander :-(
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