Die Frisur is eindeutig im Ar....gen |
Mittwoch 10. Juli
"Endlich mal ausgeschlafen!" (Unser geflügelter "laufender Witz" an Bord). Dann lesen. Reinemachen. Matratzen ausklopfen. Urgh. Erstaunlich, wieviel Staub sich so an Bord ansammelt. Man denkt, da weht den ganzen Tag und die ganze Nacht der Wind längs und die Luft ist rein. Pustekuchen. Für eine Allergikerin ein kleiner Albtraum. Ansonsten bringt das Bordleben viel Gutes hervor. Kosenamen und so was alles. Auch unser Lieblingsbettzeug hat einen, den wir allerdings schon von zuhause mitgebracht haben: Flammendes Inferno. Das wird heute in die Waschmaschine dieses Luxushafens gesteckt und danach in den Trockner. (In der Waschküche herrscht reges Treiben. Man muss die Maschinen buchen und sich in Listen eintragen. Ist ein bisschen wie inner WG). Hier gibts außerdem eine Sauna mit genügend großem Schwimmbecken, als dass man aufhört, die Schwimmzüge zu zählen. Ein verregneter, eingewehter Tag kann so beinahe unmerklich, auf jeden Fall mühelos verbracht werden. Hier seht ihr, was die Enten bei Regen so treiben:
http://www.youtube.com/watch?v=KZJNyUVsDaM&feature=youtu.be
Der Hafen füllt sich im Laufe des Vormittags mit barfüßigen, ansonsten seefest bekleideten Schweden. Ob deren Schuhsohlen von Natur aus mehr Grip haben als unsere? Nochmal das Schiff gegen den zunehmenden Wind vertäuen. Um 16:00 fängt es richtig an zu hacken: 29kn aus NNE. Draußen wird es mehr sein. Gemütlich, fest vertäut zu sein. Dunkle Wolken ziehen über uns hinweg, aus denen ein kalter, fauchender, und in der Ferne quietschender Wind weht. Der drückt die Schiffe gegen die Pier und gegeneinander. Wir machen uns zu Fuß auf den Weg in die Stadt. Keine Lust, die Räder aus der Lotsenkoje zu hieven. Supermarkt suchen und finden. Auf dem Rückweg werden die Arme naturgemäß immer länger.
Abends wird der gesamte Hafen vom beginnenden Musikfestival beschallt, das einst vom Abba-eigenen Björn Ulvaeus mitbegründet wurde. Die Schweden und ihr Musikgeschmack. Wenn man nichts gutes zu sagen hat, soll man besser schweigen.
Und sonst:
- Dem Skipper sin Fru kann besser "so kucken wie der Skipper" als der Skipper selbst
- Mittwoch, zuhause unser wöchentlicher Chortag. Wir singen, gedenken und freun uns auf September, wenns wieder weitergeht mit der Singerei.
- Laut DWD sind wir genau im Kern eines Tiefs mit okkludierter Front. 20:00 ergiebiger Regen.
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